13 August 2016

Rustaweli

Schota Rustaweli  * etwa 1172 in RustawiGeorgien; † etwa 1216 in Jerusalem) war ein georgischer Dichter und einer der bedeutendsten Literaten des Mittelalters. Er schrieb das höfische Epos Der Recke im Tigerfell.
Seite „Schota Rustaweli“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 30. Mai 2015, 00:15 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Schota_Rustaweli&oldid=142609515 (Abgerufen: 13. August 2016, 18:54 UTC)

"Vep'his tqaosani bedeutet wörtlich Der mit dem Wepchi-Fell. Die Linguisten streiten darüber, ob Wepchi mit Tiger oder Panther übersetzt werden muss. Jedenfalls ist die Bezeichnung eine Metapher für einen Mann, der in Leidenschaften eingehüllt ist. Die Namen der Helden des Epos wurden jahrhundertelang in der georgischen Geschichte verwendet. So gibt es zum Beispiel fünf georgische Königinnen namens Nestan Daredschan sowie mindestens acht namens Thinathin.
Der vom persischen Nationalepos Schahname und weiteren persischen Ritterepen angeregte Recke im Tigerfell wurde Teil der georgischen Volksdichtung. Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts wurde der Text in Georgien von Generation zu Generation mündlich tradiert. Dabei kamen immer neue, von den Erzählern gedichtete, Strophen hinzu. Seit dem 15. Jahrhundert war der Text in verschiedenen Fassungen niedergeschrieben worden. 1712 wurde das Epos im Auftrage Königs Wachtang VI. erstmals gedruckt. Der König versuchte die Urfassung wiederherzustellen und versah sie mit einem Kommentar."
Seite „Der Recke im Tigerfell“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 2. November 2015, 18:20 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Der_Recke_im_Tigerfell&oldid=147640429 (Abgerufen: 13. August 2016, 18:52 UTC)

"Üblicherweise umfassen Rustvelis Sentenzen eine einzige Zeile einer Strophe, gelegentlich eine ganze Strophe und ausnahmsweise sogar zwei Strophen - hierfür ein Beispiel (Lehren des Königs Rostewan an seine eben gekrönte Mitregentin Thinethin; Str.49/50):
Wie die Sonne gleiche Lichtflut auf Untat und Rosen gießt,
sieh, daß Arm' und Reich du mit gleicher Fürstengnade mißt.
Auch den Trotz bezwing durch Güte, die allzeit bezwingend ist;
spende - wie die Flut, vom vollen Meere kommend, meerwärts fließt.

Offne Hand ist Schmuck des Fürsten, wie des Edens Schmuck Zypressen,
Offne Hand beugt den Gemeinen, sei er noch so ehrvergessen.
Nutzlos ist das Aufgesparte; nützlich, was wir trinken, essen.
Was du gibst, bleibt dein; doch was du speicherst, hast du nie besessen.

Sofern eine Sentenz die ganze Strophe umfaßt, kann man bemerken, daß sie üblicherweise im ersten Vers formuliert, dann in den folgenden Versen amplifiziert wird und im letzten Vers der Strophe ihre Krönung erfährt, wobei eine neue Sentenz erscheint:
Sieh, kein Engpaß hält den Tod auf und kein Steig am Felsenrande.
Stark und schwach und zag und tapfer sind für ihn vom gleichen Stande;
jung und alt vereint der Friedhof, schlägt der Sarg in gleiche Bande.
Besser ist ein Tod in Ehren als ein Leben voller Schande." (Str.800)

https://web.archive.org/web/20081120115918/http://www.fmueller.net/rustaveli_de.html

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