18 Juli 2014

Böll: Irisches Tagebuch - Wiederentdeckung auf einer Ferienreise

Ich will es empfehlen. Gegenwärtig drängt sich anderes. Zum Glück haben andere darüber einfühlsam geschrieben:

Buchpost:

Als ich an Bord des Dampfers ging, sah ich, hörte und roch ich, daß ich eine Grenze überschritten hatte [...] hier auf dem Dampfer war England zu Ende: hier roch es schon nach Torf, klang kehliges Keltisch aus Zwischendeck und Bar, hier schon nahm Europas soziale Ordnung andere Formen an: Armut war nicht nur “keine Schande” mehr, sondern weder Ehre noch Schande: sie war – als Moment gesellschaftlichen Selbstbewußtseins – so belanglos wie Reichtum…
So beginnt das nach wie vor lesenswerte Buch
Heinrich Böll: Irisches Tagebuch (1957)
Böll, der eine besondere Beziehung zu Irland hatte und gemeinsam mit seiner Frau mehrere irische Autoren ins Deutsche übersetzte, hielt sich 1954 mehrere Monate in Irland auf und die daraus resultierenden “Irland-Impressionen” wurden zunächst in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung veröffentlicht. Daraus entstand 1957 das literarisch durchgestaltete “Tagebuch”. [...]
Es gibt dieses Irland: wer aber hinfährt und es nicht findet, hat keine Ersatzansprüche an den Autor. H.B.
Schon komisch, mit diesem Heinrich Böll. Den habe ich als junger Mensch rauf und runter gelesen. Geblieben sind im Grunde nur Sehnsüchte, und bis auf Ansichten eines Clowns, kaum Konkretes. Eine Grundstimmung vielleicht, eine Art von Kompass. [...]
Ich empfehle die Lektüre - des Buches. Doch wer noch mehr Einstimmung braucht, lese die Blogartikel.

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