30 Juni 2009

Klepper: Der König und die Stillen im Land

Wie ein Deserteur Pardon erhält

Der Lieblingssohn Friedrich Wilelms I., August Wilhelm, etwa fünf Jahre alt, kommt beim Essen zum König und küsst und streichelt ihn, bis dieser ihn fragt, was er den wolle. "Lass doch den Langen Kerl, der weggelaufen ist, nicht anhängen." - Auf die zusätzlich Fürsprache zweier Generäle und des Leiters der Franckeschen Anstalten Freylinghausen lässt sich der König schließlich dazu überreden.
Am Vortag hatte August Wilhem den König auch schon umschmeichelt, sich aber trotz Einrede von Generälen nicht getraut, etwas zu sagen. Erst als die Königin ihm gedroht hatte, ihn mit der Rute schlagen zu lassen, hatte er es getan.

Königin, Kind und Geistlicher waren nötig für das Erreichen des Pardons. Und dem Kind musste die Rute angedroht werden.

Im übrigen wird Freylinghausen immer wieder gefragt, ob Jagd und Komödie erlaubt seien. Jagd, die Leidenschaft des Königs, Komödie, das Bedürfnis der Königin. Der Geistliche soll die Position der Ehepartner gegeneinander stärken.

Wenn der Soldatenkönig nicht anwesend ist, spricht die Königin Französisch und der 16jährige Kronprinz, der spätere Friedrich II., der in Anwesenheit der Königs stumm ist, geht aus sich heraus.

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