05 September 2008

Das gefangene Lächeln

„Das Wahre weiß man zu früh, fehlt nur, daß man darin lebt. Tut man es aber, so vergehen einem die Wahrheiten von selbst.“(S.123)

„Das Gegenteil wirklicher Erfahrungen sind wirkliche Erfahrungen.“ (S.151)

Angestrengte Wahrheiten stehen am Übergang des Flöchners (eines verantwortungsbeladenen Feuerwehrmanns) zum erfolgreichen Geschäftsmann.

Locker-beißende Ironie, die ein beängstigendes Licht auf das gegenwärtige Kandidatenrennen in den USA wirft, steht dazwischen.

God save America. Wer sonst könnte es retten?” (S.134)

Adolf Muschg
verbirgt auch in dieser Erzählung sein Bedürfnis nach psychologischem Tiefsinn nicht, aber die Tragödie schlägt aus der Halbkatastrophe um in ein Satyrspiel. Ein zu Besorgter, von moralischen Zwängen Zerdückter, der seine Befreiung als ägyptische Heuschrecke erlebt und damit dem Enkel den Weg in die Freiheit bahnt.

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